6. Konzert | Konzertreihe 2018/2019
Sonntag, 12. Mai 2019
SAXOPHON-FESTIVAL
Konzert- und Kongresszentrum Harmonie Heilbronn
Theodor-Heuss-Saal
Beginn: 19:30 Uhr
Dirigent: Alois Seidlmeier
clair-obscur
Der ungewöhnliche Name „clair-obscur“ für ein Saxophon-Quartett hätte nicht besser gewählt werden können. Kathi Wagner (Baritonsaxophon), Christoph Enzel (Tenorsaxophon), Maike Krullmann (Altsaxophon) und Jan Schulte-Bunert (Sopransaxophon) haben sich vor 15 Jahren beim Kammermusikstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin kennen gelernt. Ihr Mentor Friedemann Weigle vermittelte ihnen alle Feinheiten der Kammermusik.
Es gibt nichts, was die Musiker über die Originalliteratur hinaus nicht ausprobiert haben. Seit der Renaissance bezeichnet der Begriff clair-obscur in der Kunst den Einsatz extremer Hell-Dunkel-Kontraste, um damit eine Steigerung des musikalischen Ausdrucks zu erreichen. In wagemutigen Bearbeitungen lassen die vier Musiker die verschiedenen Klangfarben eines großen Sinfonieorchesters auf ihren Saxophonen lebendig werden.
Als Solisten spielen sie originale Solokonzerte für Saxophonquartett und Sinfonieorchester, in eigenen Theaterproduktionen sind sie Musiker und Schauspieler zugleich. Ob in der Philharmonie in Berlin, der Carnegie-Hall in New York, beim Luzern Festival, im Watergate-Club Berlin oder beim Privatkonzert im Haus am See: „clair-obscur“ spielt das passende Programm auf höchstem Niveau.
SAXOPHON-FESTIVAL
Kurt Weill/Max Schönherr
Die Dreigroschenoper - Suite für Orchester
Siegfried Matthus
Fantastische Zauberträume
Eduard Künneke/Christoph Enzel
Concerto grosso „Tänzerische Suite“ op. 26
Das Abschlusskonzert der Spielzeit 2018/2019 könnte man auch „Grüße aus
Berlin“ überschreiben: Nicht nur unsere vier grandiosen Solisten vom „clair-obscur“-
Saxophonquartett sind aus Berlin angereist, sondern auch die Komponisten des Abends sind mit dieser Stadt eng verbunden. Siegfried Matthus lebt dort seit über
60 Jahren und hat sich für seine virtuos-kurzweiligen „Phantastischen Zauberträume“
die „unendliche Geschichte“ von Michael Ende zur Vorlage genommen. Hier findet sich ein „sentimentales Ständchen“ ebenso wie ein „mitternächtliches Rendezvous mit lieblichen Spukgestalten“ und einer „notwendigen Abrechnung mit ein paar bekannten Raufbolden“ – und nach dem letzten Zauberspruch endet das „saxophonische Märchen“ mit einem wilden Besenritt!
Eduard Künneke kennt man heute fast nur durch die Berliner Operette „Der Vetter aus Dingsda“, er hat aber noch viel mehr zu bieten: Seine „Tänzerische Suite“ ist eine hochoriginelle Vermischung von Konzert- und Unterhaltungsmusik und entstand ursprünglich als Rundfunkmusik. Christoph Enzel hat dieses „Concerto grosso für Jazzband und großes Orchester“ für den Konzertsaal bearbeitet, und das Ergebnis ist heute als Welturaufführung zu hören. Und beim Stichwort „Berlin“ darf natürlich die „Dreigroschenoper“ nicht fehlen, auch wenn diese ja eigentlich in London spielt. Aber die Berliner Uraufführung war nun einmal der größte Theatererfolg der Weimarer Republik, und die Melodien, die Kurt Weill zu den Brechtschen Texten schrieb, zünden heute noch wie damals im Theater am Schiffbauerdamm.
Die Eintrittskarte berechtigt am Veranstaltungstag ab 16:30 Uhr zur kostenlosen Nutzung aller HNV-Verkehrsmittel.
clair-obscur
Saxophonquartett
© Boris Streubel